top of page

Newsletter im Oktober 2025

In diesem Beitrag erfährst Du alles Notwendige für den Bereich Finanzen und Versicherungen für den Monat Oktober 2025 - viel Freude beim Lesen wünscht Dir das Finanzmakler Team.


Wildunfallschäden erreichen neuen Höchststand

2023 knackte die Summe der Schadenzahlungen, die deutsche Kfz-Versicherer infolge von

Wildunfällen leisteten, erstmals die Milliardenmarke. Wie der Gesamtverband der Deutschen

Versicherungswirtschaft nun mitteilt, hat sich der unselige Trend auch 2024 fortgesetzt: 1,133

Milliarden Euro standen zu Buche, 48 Millionen mehr als im Vorjahr – und in etwa das Doppelte

wie 2014. „Die Kosten für Wildunfälle steigen seit Jahren rasant an, inzwischen zahlen die Versicherer im

Schnitt rund drei Millionen Euro pro Tag. Im Vergleich zum Vorjahr stieg 2024 die

durchschnittliche Schadenhöhe nach einem Wildunfall von 3.850 auf 4.100 Euro“, führt die

stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach aus. Der Kostenanstieg geht

mithin vor allem auf die galoppierenden Ersatzteil- und Werkstattpreise zurück – während die

Zahl der Wildunfälle seit Jahren stagniert und 2024 sogar gegenüber dem Vorjahr um rund 6.000 auf circa 276.000 sank.

In den letzten drei Monaten des Jahres ist das statistische Risiko eines Wildunfalls

überdurchschnittlich, wenn auch nicht so hoch wie im April und Mai. Autofahrer sollten daher,

auch wegen der sich verschlechternden Sichtverhältnisse, besonders achtsam unterwegs sein.

Immobilientransaktionen legen um 21 Prozent zu

Im zweiten Quartal dieses Jahres wechselten in Deutschland Wohnimmobilien im Wert von rund

70 Milliarden Euro den Besitzer oder die Besitzerin. Gegenüber dem Vorjahresquartal markiert

das ein Plus von 21 Prozent, wie der Immobilienverband Deutschland (IVD) für seinen Wohn-

Preisspiegel errechnet hat.


„Wir beobachten eine Trendwende: Für viele Haushalte wird der Erwerb von Wohneigentum im

Verhältnis zur Miete wieder attraktiver“, berichtet IVD-Präsident Dirk Wohltorf. „Stabile

Kaufpreise, steigende Einkommen und ein planbares Zinsniveau tragen zu einer Verbesserung

der Finanzierungsvoraussetzungen bei.“

Dazu kommen steigende Mieten – im bundesweiten Durchschnitt kletterten die

Neuvertragsmieten für Bestandsimmobilien um 3 bis 4 Prozent und für Neubauten um 3,5 bis

4,5 Prozent. Dadurch kann sich ein Kauf eher auszahlen. In mittelgroßen Städten kosten

Einfamilienhäuser derzeit im Schnitt rund 365.000 Euro, 40 Prozent weniger als in Großstädten.

Noch deutlich erschwinglicher wird es in Kleinstädten mit 280.000 Euro.

Digitaler Rechner zeigt Chancen der Frühstart-Rente auf

Mit der Frühstart-Rente möchte die Bundesregierung die Bürger ab 2026 dazu bewegen, früher

als bisher üblich in die kapitalgedeckte Altersvorsorge einzusteigen. Nach den aktuellen Plänen

sollen 6- bis 17-Jährige, die eine Bildungseinrichtung in Deutschland besuchen, monatlich einen staatlichen Zuschuss von 10 Euro für ein eigenes (privatwirtschaftlich organisiertes)

Altersvorsorgedepot erhalten. Ziel ist, die Jungbürger auch zu eigenen Einzahlungen zu

motivieren, um ausgiebig vom Zinseszinseffekt profitieren zu können.


Wie das in Euro und Cent aussehen kann, illustriert nun ein online abrufbarer Frühstart-Rechner,

den die deutschen Versicherer kostenlos bereitstellen. Er modelliert die Wertentwicklung eines

Vorsorgeguthabens und die letztliche Rentenhöhe unter verschiedenen Annahmen, etwa bei

bestimmten Zuzahlungen und bei einer Überführung in eine private Altersvorsorge nach dem 18. Geburtstag. Der Zinseszinseffekt wird für unterschiedliche Szenarien anschaulich gemacht und verdeutlicht: Es ist nie zu früh, um mit Altersvorsorge zu beginnen.

Finanzaufsicht muss Wirecard-Aktionäre nicht entschädigen

Infolge der kriminellen Wirecard-Pleite fordern rund 50.000 Aktionäre des Konzerns im Rahmen

des Insolvenzverfahrens circa 8,5 Milliarden Euro zurück. Hinzu kommen seitens weiterer

Gläubiger Forderungen über 6,9 Milliarden Euro. Da sich die Insolvenzmasse auf etwa 650

Millionen Euro beläuft, können die Geschädigten nicht viel Kompensation erwarten. Auf

anderem Wege versuchte es deshalb eine Anlegerin, deren 140 Wirecard-Aktien damals

praktisch über Nacht ihren Wert verloren: Sie verklagte die Bundesanstalt für

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) auf Schadensersatz, da diese ihren Pflichten nicht

nachgekommen sei. In der Tat steht die Wirecard-Affäre nicht für eine Sternstunde der Finanzaufsicht. Hinweisen auf

Bilanzmanipulation wurde nicht konsequent nachgegangen. Kritische Stimmen wurden sogar

aktiv unterdrückt, etwa mit einer Strafanzeige gegen einen Journalisten wegen angeblicher

Marktmanipulation. Zudem verbot die BaFin Leerverkäufe für Wirecard-Aktien.


Wie zuvor das Landgericht Krefeld konnte nun jedoch auch das Oberlandesgericht Düsseldorf

keine schuldhafte Amtspflichtverletzung erkennen. Zudem sei das BaFin-Vorgehen nicht

ursächlich für die Pleite und damit für den Aktienwertverlust gewesen. Die Klage wurde deshalb

abgewiesen. Als letztes Mittel steht der Klägerin noch eine Zulassungsbeschwerde beim

Bundesgerichtshof offen.

Zahl der Autodiebstähle bleibt hoch

Der Rückgang um 423 Fälle gegenüber dem Vorjahr ist ein schwacher Trost für die deutschen

Kfz-Versicherer: Mit 14.162 blieb die Zahl der kaskoversicherten Autodiebstähle auch 2024 auf

hohem Niveau. Tag für Tag landeten knapp 40 Fälle auf den Tischen bzw. in den Systemen derAssekuranz und verursachten Kosten von mehr als 800.000 Euro. In Summe macht das ein

Schadensaufkommen von 293 Millionen Euro im Gesamtjahr, 18,7 Millionen weniger als 2023.

Hauptstadt der Autodiebe bleibt Berlin, wo im vergangenen Jahr 3.855 kaskoversicherte

Fahrzeuge als gestohlen gemeldet wurden – also mehr als jeder vierte aller in Deutschland

entwendeten Pkw. Vergleichsweise sicher ist es hingegen im Süden der Republik.

Unter den Marken sticht Toyota hervor: Vier der zehn am häufigsten gestohlenen Modellreihen

stammen von diesem japanischen Autobauer, darunter die drei Spitzenreiter. Für hohe

Einzelfallschäden sorgen indes Porsche-911-Modelle, deren Halter im Durchschnitt mit einer

sechsstelligen Summe entschädigt werden.

KI bürgt nicht für Outperformance

Schon heute übernimmt künstliche Intelligenz (KI) verschiedene Aufgaben im Vermögens- und

Fondsmanagement. Nicht nur Technikoptimisten trauen ihr eine bessere Performance zu als

menschlichen Fondsmanagern. Offenbar ist das aber noch Zukunftsmusik, wie eine Analyse der

Berliner Ratingagentur Scope zeigt. Verglichen wurden Performance und Volatilität

herkömmlicher Fonds mit denen von 39 Fonds, die mithilfe von KI gemanagt werden.

Das Kernfazit lautet: In puncto Rendite schneidet der Mensch etwas besser ab; weniger bzw.

glimpflichere Kursausschläge sind dagegen bei KI-gestütztem Management zu erwarten –

zumindest auf Fünf-Jahres-Sicht, denn nach drei Jahren gibt es noch keine nennenswerten

Unterschiede.

„Gründe dafür sind unter anderem, dass KI-Modelle häufig anhand von Risikoindikatoren wie

Sharpe Ratio, Volatilität und Maximum Drawdown trainiert werden. Die genutzten historischen

Daten sorgen dafür, dass die Systeme konservativ agieren, da sie lernen, Abstürze und große

Risiken zu vermeiden“, lautet die Erklärung der Scope-Autoren. Mit anderen Worten: KI-

Unterstützung ist bisher vornehmlich für risikoaversere Anleger ein Gewinn.

Deutsche Mittelständler lassen Cybersicherheit schleifen In unschöner Regelmäßigkeit gehen spektakuläre Cyberangriffe durch die Presse, die

Unternehmen oder öffentliche Organisationen ganz oder teilweise lahmlegen. In vielen Fällen

fließen sensible (Kunden-)Daten ab. Dessen ungeachtet nehmen es die kleinen und mittleren

Unternehmen hierzulande nach wie vor nicht sehr genau beim Cyberschutz, wie eine forsa-

Umfrage unter 300 Entscheidern und IT-Verantwortlichen erbrachte.

Mehr als drei Viertel halten sich zwar für ausreichend gewappnet; doch bei genauerem

Hinsehen bzw. Nachfragen erfüllt nur weniger als ein Drittel die Basiskriterien für IT-Sicherheit.

Dazu zählen beispielsweise regelmäßige Updates und sichere Passwörter. Zudem verzichten 64Prozent auf sensibilisierende Schulungen ihrer Mitarbeiter. Einen Notfallplan, der das Vorgehen bei einem erfolgreichen Hackerangriff vorgibt, hält nur rund jedes zweite Unternehmen vor. Unterm Strich, so das Fazit der Studie, überschätzen 52 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen ihre Cybersicherheit signifikant. Eine offene Flanke, die sich auch mithilfe einer Cyberpolice schließen lässt – denn die bringt in aller Regel nicht zuletzt eine bessere Prävention mit sich.

EmpCo-Richtlinie: Ende des Greenwashings?

Bei der Vermarktung jedweder Produkte zahlt es sich aus, auf Nachhaltigkeit zu verweisen. Das

gilt auch für Finanzanlagen, die häufig als grün und nachhaltig verkauft werden, ohne

tatsächlich einen Nutzen in dieser Hinsicht hervorzubringen. Mit solcherlei Greenwashing, das

die Anleger verunsichert und letztlich einen Schwenk hin zu nachhaltigeren Assets hemmt, will

die EU-Kommission ab September 2026 Schluss machen: Dann tritt die Richtlinie „Empowering

Consumers for the Green Transition“ (EmpCo) in Kraft, die irreführende Werbeaussagen

unterbinden und mehr Transparenz schaffen soll – und zwar in allen Wirtschaftssegmenten.

Wer danach noch (Finanz-)Produkte als nachhaltig, klimaschonend, ökologisch,

umweltfreundlich, grün o. ä. bewerben will, muss dafür eine entsprechende „anerkannte

hervorragende Umweltleistung“ vorweisen können. Siegel-Eigenkreationen ohne echtes,

unabhängiges Zertifizierungssystem, mit denen sich Unternehmen selbst auszeichnen, werden

verboten. Zudem darf ein Produkt nicht mehr als Ganzes als nachhaltig bezeichnet werden, wenn dies lediglich auf einen Teilaspekt zutrifft.

Abonniere den Finanzmakler Newsletter

bottom of page