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Newsletter im Juni 2025

In diesem Beitrag erfährst Du alles Notwendige für den Bereich Finanzen und Versicherungen für den Monat Juni 2025 - viel Freude beim Lesen wünscht Dir das Finanzmakler Team.


Deutsche Versicherer sind finanziell gut gerüstet

Jahr für Jahr müssen die europäischen Versicherer Berichte zu ihrer Solvabilität und Finanzlage

(Solvency Financial Condition Reports, SFCR) vorlegen. Damit soll ihre Risikotragfähigkeit auch

in eventuellen Krisenzeiten sichergestellt werden. Wenn ein Unternehmen eine Solvenzquote

von 100 Prozent aufweist, bedeutet das: Selbst in einem extremen Stressszenario, wie es

statistisch nur alle 200 Jahre zu erwarten ist, kann es seine Verpflichtungen gegenüber den

Kunden noch erfüllen.


Wie die Zahlen für Ende 2024 nun zeigen, ist die Finanzstabilität der deutschen Gesellschaften

durch die anhaltend maue Konjunkturlage nicht gefährdet. Auf 278 Prozent beläuft sich die

Solvenzquote in der Schaden- und Unfallversicherung, 295 Prozent sind es sogar in der

Lebensversicherung. In dieser machte sich zwar das 2024 geringere Zinsniveau bemerkbar, dennein Jahr zuvor standen noch 305 Prozent zu Buche. Doch nach wie vor gilt, was Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), anlässlich der Vorstellung der aktuellen Solvenzquoten bekräftigte: „Die Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass die Versicherer alle Ansprüche jederzeit erfüllen können.“

Bitcoin auf Rekordkurs

Nach anfänglicher Euphorie infolge von Donald Trumps Wahlsieg waren die Kryptoanleger in

den vergangenen Monaten deutlich zurückhaltender. Der Kurs der Leitwährung Bitcoin sank

zeitweise auf unter 75.000 US-Dollar ab. Nun aber gibt es neue Hoffnungen auf eine

Entfesselung des Marktes, seitdem der US-Senat einen Gesetzentwurf zur Regulierung diskutiert. Trump hat mehrfach angekündigt, die Regeln zu lockern und eine staatliche Bitcoin-Reserve anzulegen.


Die wieder anspringende Nachfrage trieb den Bitcoin Ende Mai auf ein neues Rekordhoch von

rund 112.000 Dollar. Anteil daran haben Analysten zufolge auch Fortschritte in den

zollpolitischen Verhandlungen mit China, die sich günstig auf die allgemeine Risikobereitschaft

auswirkten.


Kritiker einer Liberalisierung der Kryptomärkte befürchten wachsende Risiken für den

Anlegerschutz und die Stabilität des Finanzsystems. Schon heute muss Kryptoinvestoren

allerdings bewusst sein, dass es sich um eine hochspekulative Geldanlage handelt, bei der ein

Totalverlust nicht ausgeschlossen werden kann.

Auszahlungen der Lebensversicherer knacken 100-Milliarden-Marke

Inklusive Pensionskassen und -fonds haben die deutschen Lebensversicherer 2024 rund 102

Milliarden Euro an ihre Kunden überwiesen. Zwei Jahre zuvor waren es noch gut zehn Milliarden weniger. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Jahrbuch „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2025“ hervor. Im Bestand der Unternehmen finden sich aktuell rund 84 Millionen Lebensversicherungspolicen, darunter 46 Millionen Rentenversicherungen.


Auf Wachstum stehen die Zeichen auch bei den Beitragseinnahmen, die mit 94,6 Milliarden Euro um 2,8 Prozent über dem Vorjahreswert lagen. Dafür sorgten vor allem Versicherungen mit

Einmalbeitrag, die ein Plus von 10 Prozent schafften und 28 Milliarden Euro mobilisierten,

während Policen mit laufendem Beitrag auf Vorjahresniveau blieben.


„Rückläufige Inflationsraten, die aktuelle Zinsentwicklung und steigende Löhne kurbeln die

Nachfrage an. Lebensversicherer stehen für Stabilität und Sicherheit – auch in unsicheren

Zeiten“, betont Moritz Schumann, stellvertretener Hauptgeschäftsführer des Versicherer-

Gesamtverbands GDV.

Müssen Aktienanleger vor dem Todeskreuz zittern?

Von einem „Todeskreuz“ ist in der Börsensprache die Rede, wenn der kurzfristige Kurswert einer Aktie oder eines Index unten den langfristigen fällt, etwa bei einer Betrachtung von 50 vs. 200 Handelstagen. Das sich daraus ergebende Chartbild kann an ein Kreuz erinnern. Und genau das war nach Ostern bei großen Indizes wie S&P 500 und MSCI World sowie bei Einzeltiteln wie Nvidia und Apple zu beobachten.


Manche Marktteilnehmer werten dies als schlechtes Omen; als der S&P 500 im Jahr 2000 ein

„Todeskreuz“ zeigte (Dotcom-Blase), ging es danach noch weitere zwei Jahre lang um bis zu 40

Prozent abwärts. Betrachtet man hingegen alle 25 in den vergangenen 100 Jahren aufgetretenen Kreuze, findet sich kein belastbarer Hinweis für eine besondere Aussagekraft dieser Konstellation. Vielmehr ist sie eine logische Folge einer deutlichen Baisse, ohne dass deren Fortdauer daraus abgeleitet werden könnte. Als Signal zum Verkaufen taugt ein „Todeskreuz“ daher nicht, für diese Entscheidung sollten Anleger handfestere Indikatoren heranziehen.

Versicherern drohen hohe Einbußen durch Klimafolgeschäden

Neben dem Gesundheitswesen und der Landwirtschaft werden Versicherungen zu den

Hauptleidtragenden des Klimawandels gehören, prognostiziert eine neue Studie der

Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS). Demnach entfällt ein Drittel der

klimabedingten volkswirtschaftlichen Schäden von 690 Milliarden Euro, die für 2025 bis 2050

erwartet werden, auf die Assekuranz. Effektive Klimaschutzmaßnahmen sind dabei schon

eingepreist, ohne sie würde die Summe noch wachsen.


Schon heute verzeichnen die Versicherer eine Zunahme der extremwetterbedingten Schäden. Für die Studie haben die Forscher historische Klimafolgeschäden in einem „Treppenverlauf“

fortgeschrieben, ausgehend vom Trend seit 2000: Bis 2014 wurden jährlich im Durchschnitt rund 4 Milliarden Euro verzeichnet, seither 10,3 Milliarden. Immerhin steckt in der Notwendigkeit

einer Anpassung an den Klimawandel ebenfalls viel ökonomisches Potenzial: Maßnahmen mit

diesem Zweck können dem BIP der Studie zufolge bis 2050 rund 600 Milliarden Euro zuführen.

Comeback der Immobilieninvestments

Die Flaute im Immobiliengeschäft scheint – zumindest im Wohnsegment – vorerst überwunden

zu sein. Das Transaktionsvolumen mit Wohnimmobilien stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf über 70 Milliarden Euro. „Die

Investitionsbereitschaft wächst – das zeigt der bundesweite Aufwärtstrend, der in allen

Bundesländern mehr oder weniger stark erkennbar ist“, gibt sich Dirk Wohltorf, Präsident des

Immobilienverbands Deutschland (IVD), im Finanzmagazin procontra optimistisch.


Die größte Dynamik offenbart sich in Berlin mit einer Zunahme des gehandelten Volumens um

56 Prozent, gefolgt von Sachsen mit 44 und Hessen mit 41 Prozent. Am anderen Ende der Skala rangiert Rheinland-Pfalz, wo kaum mehr Transaktionen als im ersten Quartal 2024 verzeichnet wurden (+2,5 Prozent). Als ausschlaggebend für die Belebung erachtet der IVD das günstige Marktumfeld, vor allem im Hinblick auf die Finanzierungszinsen und die Preisentwicklung. Auch habe die Verunsicherung infolge des sogenannten Heizungsgesetzes nachgelassen, was die Kaufbereitschaft steigere.

Immer mehr Senioren in Autounfällen verwickelt Insgesamt ist die Zahl der Autounfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, in den letzten

Jahren gesunken. Mit 303.800 lag sie 2023 um 12 Prozent unter dem Wert von 2013, wie die

Unfallforschung der Versicherer (UDV) kürzlich mitteilte. Konträr verläuft der Trend indes bei

über 75-jährigen Fahrern: Sie erlitten 2023 ganze 28 Prozent mehr Unfälle mit Personenschaden als 2013, nämlich circa 21.500. Bei 77 Prozent davon waren sie selbst die Verursacher.


Der wesentliche Grund für diesen besorgniserregenden Trend liegt laut UDV schlicht in der

wachsenden Zahl älterer Fahrer auf deutschen Straßen. „Gab es 2015 noch knapp 2,5 Millionen Führerscheinbesitzer in der Generation 75plus, waren es 2024 mit fast 5,9 Millionen mehr als doppelt so viele“ , erläutert UDV-Leiterin Kirstin Zeidler.


Im hohen Alter lassen Reaktions- und Konzentrationsvermögen naturgemäß merklich nach. Als

Mittel zur Risikoreduktion empfiehlt die UDV Rückmeldefahrten mit speziell ausgebildeten

Beifahrern. Deren Einschätzung hat keine Folgen für den Führerschein, sondern dient zur

Sensibilisierung für die eigenen Stärken und Schwächen.

Warum Privatanleger einen Bogen um Turbo-Zertifikate machen sollten

Mit einem Turbo-Zertifikat können Investoren überproportional an Kursbewegungen teilhaben,ob von Aktien, Indizes oder Währungen. Die spekulativen Derivate bieten damit deutlich höhere Gewinnchancen als der einfache Aktien- oder Fondskauf – und ein deutlich höheres Verlustrisiko.


Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Markt kürzlich analysiert

und ernüchternde Zahlen vorgelegt: Kleinanleger verloren demnach mit Turbo-Zertifikaten

zwischen 2019 und 2023 in Summe rund 3,4 Milliarden Euro. Für drei Viertel von ihnen war die

Investition am Ende ein Minusgeschäft, das sie durchschnittlich 6.400 Euro kostete. Noch höher war die Quote der Spekulationsverlierer ausgerechnet bei den Vieltradern: 91 Prozent der

Anleger, die mehr als 1.000 Transaktionen ausführten, landeten damit schlussendlich in roten

Zahlen.


Um unerfahrene Kleinanleger besser vor solchen riskanten Investments zu schützen, will die

BaFin den Handel schärfer regulieren. Künstliche Kaufanreize wie Neukundenboni sollen

zukünftig untersagt, das Verlustrisiko deutlicher gemacht werden. Zudem sollen Anleger vor dem ersten Kauf und dann alle sechs Monate einen Wissenstest mit sechs Fragen zum Handel mit den „Turbos“ absolvieren.

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