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AutorenbildClint Veltrup

Newsletter im September 2024

Aktualisiert: 5. Nov.

In diesem Beitrag erfährst Du alles Notwendige für den Bereich Finanzen und Versicherungen für den Monat September 2024 - viel Freude beim Lesen wünscht Dir das Finanzmakler Team.


Schadenssumme durch Blitze klettert auf Allzeithoch

Bis einschließlich 2022 verursachten Blitzeinschläge deutschlandweit maximal 250 Millionen

Euro jährlich an Schäden in der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung. Für 2023 verzeichnet

der Versicherer-Gesamtverband GDV in seiner aktuellen Blitzbilanz indes einen Sprung: 330

Millionen Euro leisteten die Versicherer für Blitz- und Überspannungsschäden, ein einsamer

Rekord.


Der geht nicht primär auf eine hohe Zahl von Schadensfällen zurück. Zwar wuchs diese um rund 50.000 gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtzahl von 220.000 bleibt jedoch deutlich unter dem Niveau, das in den 2010er-Jahren verzeichnet wurde, als oftmals mehr als 300.000 Blitzschäden pro Jahr auftraten. Vielmehr werden die Schäden im Durchschnitt immer kostspieliger. Erst 2019 wurde die Marke von 1.000 Euro pro Schaden übersprungen, 2023 waren es schon 1.460 Euro. „Der Grund für den hohen Schadendurchschnitt ist, dass die Gebäude und Häuser technisch immer besser ausgestattet sind“, erklärt die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach.

 

Fondsvermögen der Deutschen stellt Rekord ein

Um mehr als 28 Milliarden Euro stieg das Volumen der in Deutschland erhältlichen Publikums-

und Spezialfonds im ersten Halbjahr 2024, und zwar netto, also nach Abzug der Abflüsse. Wie der Fondsverband BVI in seiner Halbjahresstatistik mitteilte, hat das Gesamtvermögen in der Folge das bisherige, Ende 2021 verzeichnete Allzeithoch von 4.311 Milliarden Euro erneut erreicht. Das entspricht fast einer Verdoppelung seit 2014. Das Gros der Gelder, 2.133 Milliarden Euro, steckt in offenen Spezialfonds, während in offenen Publikumsfonds 1.490 Milliarden verwaltet werden. Hinzu kommen Mandate mit 630 Milliarden und geschlossene Fonds mit 58 Milliarden Euro.


Zum jüngsten Aufwuchs trugen Rentenfonds 10,9 Milliarden Euro bei, gefolgt von Aktienfonds

mit 6,8 Milliarden. Diese resultieren aus Abflüssen aus aktiv gemanagten Fonds (-2,7 Milliarden)

und Zuflüssen in ETFs (9,5 Milliarden). Lediglich bei Misch- und Immobilienfonds gab es unterm

Strich ein Minus von 6,4 und 2,1 Milliarden Euro. Die kontinuierlichen Abflüsse aus Immo-Fonds

summierten sich damit innerhalb von elf Monaten auf 3,1 Milliarden Euro.

 

Für 9,4 Millionen Kfz-Halter ändern sich die Regionalklassen

Die Regionalklasse, die das Schadensaufkommen in einem Zulassungsbezirk ausdrückt, ist einer der Faktoren für die Prämienberechnung in der Kfz-Versicherung. Für 108 der circa 400 Bezirke in Deutschland werden sich die Regionalklassen 2025 auf Basis aktueller Schadensbilanzen ändern.


Das hat Auswirkungen auf die Versicherungsprämien von rund 9,4 Millionen Kfz-Haltern. Etwa

die Hälfte davon wird günstiger eingestuft. Freuen können sich vor allem Versicherte in Bayern,

wo fast jeder vierte in eine vorteilhaftere Kategorie rutscht. Generell finden sich in den vergleichsweise dünn besiedelten Flächenländern die niedrigsten Schadenswerte, so auch in

Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die

Unterschiede zwischen den Bezirken können beträchtlich sein: In Großstädten wie Offenbach

und Berlin liegt das Schadensaufkommen etwa 40 Prozent über dem Bundesschnitt, im Elbe-

Elster-Bezirk in Brandenburg rund 30 Prozent darunter.


Eine günstigere Regionalklasse läuft allerdings nicht automatisch auf eine Beitragssenkung

hinaus. Die deutschen Kfz-Versicherer stehen enormen Kostensteigerungen – insbesondere bei

Reparaturen und Ersatzteilen – gegenüber und arbeiten defizitär. Beitragserhöhungen sind daher unvermeidlich..

 

"Immo Tommy" unterstreicht erneut: Vorsicht bei Finanz-Influencern

Als „Immo Tommy“ versorgt Tomislav Primorac eine breite Followerschaft in den sozialen Medien mit Tipps zum Reichwerden mit Immobilieninvestments. Für Schlagzeilen hat zuletzt gesorgt, dass von ihm bzw. seinen Handlangern an Follower vermittelte Immobiliendeals offenbar sehr zweifelhaft waren – und vor allem ihn selbst durch happige Provisionen reich gemacht haben. Einige der sich geprellt fühlenden Privatinvestoren hatten dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“ und dem NDR von ihren bitteren Erfahrungen berichtet. „Immo Tommy“ hat mittlerweile in einem Videostatement Fehler eingeräumt, vor allem aufseiten „verschiedener Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten“. Wenig tröstlich indes sein Hinweis: „Wo gehobelt wird, fallen Späne.“


Den meisten der über den Tisch gezogenen Investoren dürfte nicht bewusst gewesen sein, dass „Immo Tommy“ als Influencer keinerlei Regulierung oder Aufsicht unterliegt. Im Gegensatz zu professionellen Immobilienmaklern und -beratern müssen solche Internetstars und -sternchen keine Qualifikation nachweisen. Der Fall wirft erneut die Frage auf, ob Finanz-Influencer strengeren Regeln unterworfen werden sollten. Als Zuschauer und Follower sollte man jedenfalls gesunde Vorsicht walten und sich nicht von einem charismatisch-kennerhaften

Auftritt blenden lassen..

 

Gesundheitskosten steigen und steigen

Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen ächzen unter den unablässig wachsenden Kosten für

die medizinische Versorgung. Auch die privaten Krankenversicherer spüren den unseligen Trend: Im ersten Halbjahr 2024 stiegen ihre Ausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum im

ambulanten Bereich um 5,74 und im stationären um 6,66 Prozent an. Für Dentalleistungen

wurden 6,33 Prozent mehr erstattet.


Noch höher dürfte die Steigerungsrate für das Gesamtjahr 2024 ausfallen, fundierte Prognosen

gehen von über 8 Prozent aus. 2023 waren es sogar über 9 Prozent. Damit stehen auch privat

Krankenversicherten erneute Beitragserhöhungen ins Haus. Der PKV-Verband geht von

„deutlichen Beitragsanpassungen ab 01. Januar 2025“ aus, wie sein Sprecher Stefan Reker im

Finanzmagazin „procontra“ bekannt gab. Genaueres könne man zwar erst gegen Ende des Jahres sagen. „Doch erste Signale aus der Branche lassen befürchten, dass davon ein Großteil der Privatversicherten betroffen ist“, so Reker weiter. Die Analysten der Ratingagentur Assekurata prognostizieren für 2025 ein Beitragsplus von 6,5 Prozent in Normal- und 4,3 Prozent in Beihilfetarifen..

 

KI-Fonds performen nicht besser

Künstliche Intelligenz ist nicht nur technologisch und gesellschaftlich, sondern auch für

Aktienanleger ein Megathema. Das strahlendste Beispiel dafür liefern die „Glorreichen Sieben“,

jene US-Konzerne, deren Wachstum zu einem guten Teil KI-getrieben ist. Nvidia gehört mit

seiner KI-Ausrichtung zu den drei wertvollsten Unternehmen der Welt und war zeitweise die

Nummer eins. Dementsprechend häufen sich die Fondsangebote, die KI oder ein Synonym wie

Artificial Intelligence im Namen tragen.


Die Ratingagentur Scope hat die Performance solcher KI-Fonds nun untersucht und mit der

jeweiligen Peergroup verglichen. Das Fazit lautet: Gegenüber anderen Technologiefonds gibt es

bei der Rendite keinen nennenswerten Unterschied. So erzielten die 22 im Sektor „Aktien

Technologie Welt“ verorteten KI-bezogenen Fonds zuletzt auf Jahressicht ein Plus von 29

Prozent; bei den Pendants ohne KI-Bezug waren es 29,5 Prozent. Auch über fünf Jahre sind die Renditen fast gleich. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte darin liegen, dass Aktien wie die der „Glorreichen Sieben“ ohnehin in Technologiefonds dominieren – ob diese sich nun KI auf die

Fahnen geschrieben haben oder nicht.

 

"Grüne Versicherungskarte" feiert 75. Geburtstag

Woran heutige Autofahrer kaum noch einen Gedanken verschwenden, war vor 75 Jahren ein

riesiger Schritt – politisch wie technisch-administrativ: Dank der damals in 19 Staaten

eingeführten „Grünen Versicherungskarte“ gilt eine Kfz-Versicherung auch im europäischen

Ausland und sogar darüber hinaus. 48 Länder mit rund 1.500 Versicherern nehmen mittlerweile

am Council of Bureaux (COB) teil, der die Schadenregulierung koordiniert. Während die „Grüne

Karte“ früher bei jedem Grenzübertritt präsentiert werden musste, reicht in den meisten

Teilnehmerländern seit 1991 das amtliche Kennzeichen als Versicherungsnachweis.


Täglich ereignen sich im Schnitt mehr als 1.000 Unfälle im COB-Raum, deren (Mit-)Verursacher

in einem jeweils anderen Land ihren Wohnsitz haben. Vor Einführung des seit 2021 auf weißem

Papier gedruckten internationalen Versicherungsbelegs, der ab 2025 auch rein digital mitgeführt

werden kann, musste vor jeder Fahrt ins Ausland eine Grenzversicherung abgeschlossen werden – und zwar für jedes Land einzeln.

 

Kryptowährungs-Automaten: eine gute Idee?

Als kürzlich die Meldung die Runde machte, dass die Finanzaufsicht BaFin 13 Kryptowährungs-

Automaten aus dem Verkehr gezogen hat, stellten sich viele Bundesbürger sicherlich zuerst die

Frage: Was ist denn ein Kryptowährungs-Automat?


Tatsächlich gibt es solche Geräte mittlerweile dutzendfach in Deutschland, auch wenn diese

Dienstleistung halb im Schatten angeboten wird. Wegen der Geldwäschegefahr müssen

Betreiber eine Erlaubnis für Bankgeschäfte besitzen, was offenbar nicht von allen beherzigt wird. Die Automaten versprechen einen schnellen, unkomplizierten Umtausch von Bargeld in eine Kryptowährung oder umgekehrt.


Allerdings geht es auch hier nicht anonym: Man benötigt eine App und einen Account mit Wallet, der eine Identitätsprüfung voraussetzt. Der Online-Erwerb von Kryptowährungen ist

demgegenüber kaum aufwendiger, aber viel günstiger. Laut Erhebungen der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen betragen die Gebühren an Automaten bis zu 10 Prozent. Bei Online-Brokern sind es in der Regel unter 2 Prozent.


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