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AutorenbildClint Veltrup

Newsletter im November 2024

Aktualisiert: 5. Nov.

In diesem Beitrag erfährst Du alles Notwendige für den Bereich Finanzen und Versicherungen für den Monat November 2024 - viel Freude beim Lesen wünscht Dir das Finanzmakler Team.


Mofas und E-Scooter sollen Dauerkennzeichen erhalten

Das Bundeskabinett hat im Zuge des Bürokratieentlastungsgesetzes IV eine Änderung des

Versicherungskennzeichen-Systems für Mofas und E-Scooter beschlossen. Bisher müssen diese jährlich neu versichert werden, was mit einem farbigen Kennzeichen – in diesem Jahr in Blau – nachgewiesen wird. Ordnungshüter können so schnell erkennen, ob der Versicherungsschutz aktuell ist. Ab März 2026 sollen die langsameren Zweiräder mit einem permanenten Kennzeichen versehen werden, das der jeweilige Versicherer nach Vertragsablauf wieder einzieht. Ein Zulassungsverfahren soll es weiterhin nicht geben.


Die Versicherungswirtschaft ist nicht nur wegen der zusätzlichen Vollzugsaufgabe wenig

begeistert, sondern befürchtet darüber hinaus, dass nach einer Änderung mehr Kleinfahrzeuge

ohne Versicherungsschutz unterwegs sein könnten – auch wenn das für die Fahrer kostspielig

werden kann, denn es handelt sich um eine Straftat. Neben einer Geldbuße drohen

Führerscheinentzug und bis zu einem Jahr Gefängnis. Zudem müssen die Kosten bei einem

Unfall komplett selbst übernommen werden.

 

Immobilienkäufer bringen immer weniger Eigenkapital mit

Gemäß der aktuellen Analyse eines großen Immobilienfinanzierungs-Unternehmens müssen

Haus- und Wohnungskäufer zunehmend höhere Kreditsummen in Anspruch nehmen. Das zeigt

sich etwa im steigenden Beleihungsauslauf. Dieser gibt den Anteil der Fremdfinanzierung am

Beleihungswert – dem Wert, den die Bank dem Objekt zuschreibt – an. Die Kennzahl kletterte im September durchschnittlich auf 87,5 Prozent, nachdem sie ein Jahr zuvor noch 85,9 Prozent

betragen hatte.


Die durchschnittliche Kreditsumme wuchs auf rund 313.000 Euro an, 5.000 Euro mehr als im

Vormonat. Nicht nur wegen dieses Trends müssen sich die Immobilienkäufer für immer längere

Zeiträume verschulden: Die im September vereinbarten monatlichen Kreditraten fielen so

niedrig aus wie seit zwei Jahren nicht mehr, bei einer praktisch gleichbleibenden

durchschnittlichen Zinsbindung von knapp elf Jahren. Legt man beispielhaft 300.000 Euro

Kreditsumme, 2 Prozent Tilgung, 80 Prozent Beleihungsauslauf und 10-jährige Zinsbindung

zugrunde, belief sich die sogenannte Standardrate auf monatlich 1.395 Euro.

 

Regressforderungen gegen Manager nehmen zu

Führungskräfte werden von ihren Unternehmen oder deren Insolvenzverwaltern immer häufiger

für Fehlentscheidungen und Versäumnisse haftbar gemacht. Ablesen lässt sich das an der Zahl

der Managerhaftpflicht-Versicherungsfälle, die der Branchenverband GDV erfasst hat. 2023

mussten die D&O-Versicherer (D&O für „Directors & Officers“) circa 2.200 Fälle regulieren, ein

Plus von 7 Prozent zum Vorjahr. Die durchschnittliche Schadenssumme betrug knapp 100.000

Euro, womit insgesamt 216 Millionen Euro ausgezahlt wurden, 9 Prozent mehr als 2022. Damit

setzt sich ein langjähriger Trend fort: 2019 belief sich der D&O-Gesamtschaden noch auf 132

Millionen Euro.


Als Hauptgründe für diese Entwicklung gelten gestiegene gesetzliche Anforderungen und die

maue Konjunkturentwicklung. Da sich aktuell kein Aufschwung abzeichnet und die Zahl der

Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr bereits um 25 Prozent angeschwollen ist, gehen

die Versicherer von einer weiteren Zunahme der Schadenersatzforderungen gegen Manager aus.


Als Sonderform der Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung springt eine D&O-Police ein,

wenn versicherte Mitglieder eines Leitungs- oder Aufsichtsorgans wegen Pflichtverletzungen in

Regress genommen werden.

 

"Finfluencer" gewinnen an Einfluss

Dass soziale Netzwerke in den jüngeren Generationen als weithin zuverlässige

Informationsquellen auch in Finanzfragen gelten, belegt eine aktuelle Umfrage der

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Mehr als jeder zweite der befragten 18-

bis 45-Jährigen gab an, ihre Geldanlage auch an den Tipps von Finanz-Influencern

(„Finfluencern“) auszurichten. 60 Prozent halten solche Videos auf YouTube, TikTok, Instagram & Co. sogar für gleichrangig mit einer professionellen Beratung. Der Mehrheit von ihnen ist

allerdings nicht bewusst, dass die Finfluencer in aller Regel eine Vergütung für Tipps erhalten,

zumindest wenn die empfohlenen Produkte direkt über einen Link erworben werden können.


Deren Qualität ist entsprechend durchwachsen. Eine Analyse des Swiss Finance Institute kam zu dem Schluss, dass mehr als die Hälfte der Finfluencer-Tipps zu einer Rendite weit unter dem

Gesamtmarkt führen würden. Das Versprechen von schnellem Reichtum und finanzieller

Unabhängigkeit ist demnach meist hohl.

 

Kfz-Versicherer erwarten 2024 Verlust von 2 Milliarden Euro

Die Preise für Autoersatzteile haben ihren Höhenflug fortgesetzt und sich in diesem Jahr im

Schnitt erneut um 6 Prozent verteuert. Für die vergangenen zehn Jahre steht damit eine

durchschnittliche jährliche Steigerungsrate von 5,4 Prozent zu Buche. Die allgemeine Inflation

betrug im selben Zeitraum 2,4 Prozent p. a. Hinzu kommen Werkstatt-Stundensätze, die mit

knapp 190 Euro bereits seit 2023 auf Rekordniveau liegen.


Vor allem wegen dieser Kostentreiber rechnet der Versicherer-Gesamtverband für 2024 mit

einem Minus von etwa 2 Milliarden Euro in den Kassen der Kfz-Versicherer, die für jeden

eingenommenen Beitrags-Euro 1,06 Euro ausgeben müssen. Merkliche Prämiensteigerungen

sind daher unumgänglich, nachdem die Beiträge zur Kfz-Haftpflichtversicherung in den letzten

zehn Jahren im Schnitt lediglich um 1,1 Prozent jährlich angehoben wurden.


Ein Versichererwechsel, wie er noch bis zum 30. November möglich ist, kann die

Kostenbelastung indes reduzieren. Wer dabei das Optimum herausholen möchte, sollte nicht auf Online-Tarifvergleiche zurückgreifen – diese bilden nicht den gesamten Markt ab und warnen nicht vor brisanten Schutzlücken in Billigtarifen.

 

Immer mehr Deutsche wagen sich an die Kapitalmärkte

Innerhalb der vergangenen beiden Jahre ist die Zahl der Bundesbürger, die Geld in Aktien,

Anleihen und/oder Kryptowährungen investieren, von 22,8 Millionen auf 26 Millionen gestiegen

– das entspricht einem Plus von 14 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt die diesjährige Umfrage „People & Money“ des weltgrößten Vermögensverwalters BlackRock. Die Autoren

prognostizieren, dass 2025 weitere 1,6 Millionen Menschen hinzukommen werden, vor allem aus den eher kapitalmarktaffinen Generationen Z und Millennials, also den unter 35-Jährigen.


Nach wie vor gibt es einen deutlichen Geschlechterunterschied: Während 29 Prozent der Frauen an den Kapitalmärkten aktiv sind, beträgt die Quote bei Männern 43 Prozent. Doch die Lücke wird kleiner.


Ausschlaggebend für die wachsende Offenheit gegenüber Börsenengagements ist laut der

Umfrage weniger eine größere Risikotoleranz als vielmehr die immer einfacheren

Zugangsmöglichkeiten. Sowohl die etablierten Banken als auch Neo-Broker bieten Käufe und

Verkäufe heutzutage meist bequem und unkompliziert über Apps an.

 

Naturgefahrenreport 2024 warnt vor Klimawandelfolgen

„Die Auswirkungen des Klimawandels werden immer deutlicher. Städte, Infrastruktur und

Gebäude müssen an die neuen Klimabedingungen angepasst werden. Es braucht mutige,

durchgreifende Maßnahmen.“ Mit diesen eindringlichen Worten begleitete Jörg Asmussen,

Hauptgeschäftsführer des Versicherer-Gesamtverbands GDV, die Vorstellung des diesjährigen

Naturgefahrenreports. Dessen Hauptfokus liegt auf den Risiken durch Starkregen und

Überschwemmungen, die sich seit einigen Jahren häufen. Bis zum Jahr 2025 geht der GDV von einer Verdopplung der naturgefahrenbedingten Schäden aus – mindestens.


Insbesondere der Gebäudebestand in Deutschland ist unzureichend auf die mutmaßlich

zunehmenden Wassermassen vorbereitet. Das betrifft auch die Versicherung mit

Elementarschutz, über den nur rund jede zweite Immobilie verfügt. Seit einigen Jahren wird

daher über eine Versicherungspflicht für Hausbesitzer diskutiert, da die angespannten

öffentlichen Haushalte mutmaßlich nicht dauerhaft mit Milliarden-Nothilfen werden

einspringen können.

 

Gelten offene Immobilienfonds zu Recht als risikoarm?

Offene Immobilienfonds (OIF) werden gemeinhin einer der beiden niedrigsten von sieben

Risikoklassen zugeordnet und kommen damit auch für sicherheitsorientierte Anleger infrage.

Diese verzichten im Gegenzug auf Rendite, wie die schwachen Performancezahlen der jüngeren Vergangenheit zeigen. Dass das Sicherheitsversprechen indes nicht immer eingelöst wird, belegt die kürzlich erfolgte Abwertung des OIF „UniImmo: Wohnen ZBI“ um circa 800 Millionen Euro innerhalb eines Tages.


Anleger sollten vor einer Zeichnung mithin genau ins jeweilige Fondsportfolio schauen, rät Prof.

Dr. Steffen Sebastian von der IRE|BS International Real Estate Business School im Interview mit

dem Fachmagazin procontra. Zudem sei es nicht ratsam, sich auf die Diversifikation innerhalb

eines OIF zu verlassen. „Generell gilt auch für die Risikoklasse 1: Anleger sollten sich nicht auf

ein einzelnes Asset beschränken, sondern ihre Geldanlage diversifizieren. Entsprechend sollte

nur ein Teil des Vermögens in offene Immobilienfonds investiert werden, und dann sollte man

diesen Teil auch noch auf mehrere Fonds aufteilen“, empfiehlt Prof. Sebastian.


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